Jeder der schon einmal bei strahlendem Sonnenschein in tief verschneiter Bergkulisse unterwegs war, versteht wohl den Reiz des Skitourengehens. Das ist wohl auch der Grund weshalb immer mehr Wintersportler diese Freizeitbeschäftigung für sich entdecken und Skitourenkurse machen. So schön das Bewegen im winterlichen Gebirge bekanntermaßen ist, es birgt aber dennoch auch einige nicht zu unterschätzende Gefahren. Eine gute Ausbildung, Erfahrung und der sichere Umgang mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung sind daher unabdingbar.
Aus diesem Grund bieten wir von der Alpinschule Garmisch ein umfangreiches Programm an Skitourenkursen an, welches sowohl Skitouren-Neulinge den Einstieg in diese Sportart ermöglicht, aber auch Fortgeschrittenen hilft ihre Kenntnisse weiter zu vertiefen. Unsere aktuellen Skitouren-Stützpunkte „Kreuzeckhaus“, „Stuibenhütte“ und die „Heidelberger Hütte“ sind mit ihrem besonderen Flair und der relativen Schneesicherheit perfekt für uns geeignet. Die Gebiete verfügen jeweils über eine große Auswahl an möglichen Skitouren und ausreichend Übungsflächen für unsere Praxisausbildung.
Skitourenkurse an der Stuibenhütte
Skitourenkurs mit besonderem Flair und Profi-Bergführer
Die Stuibenhütte im Wettersteingebirge oberhalb der Bernadeinwände und in direkter Verlängerung zur Ostschulter der Alpspitze bietet wirklich alles was man für einen perfekten Skitourenkurs am Wochenende braucht. Sowohl die gute Erreichbarkeit, die Ursprünglichkeit, Einfachheit und „Ehrlichkeit“ der Berghütte wie auch das für Einsteiger und Fortgeschrittene perfekt geeignete Skitourengelände mit wunderschönen Freeride-Abfahrten machen die Hütte für die Alpinschule Garmisch zu einem hervorragenden Stützpunkt für Skitourenkurse und LVS-Trainings.
Wir treffen uns morgens im Eingangsbereich der Alpspitzbahn-Talstation und schweben gemütlich und mit phantastischem Ausblick auf das Höllental, die Zugspitze und natürlich auch auf ganz Garmisch-Partenkirchen mit der Gondel hinauf zur Bergstation des Osterfelderkopfes. Oben ausgestiegen, genießen wir das Panorama auf über 2000 Meter über dem Meeresspiegel rund um die Alpspitze. Nachdem wir unsere Skitourenausrüstung noch einmal überprüft haben und die Tourenski angelegt sind geht es in einer beschwingten Abfahrt, die Lust auf mehr macht, hinab geht zur Talstation des Bernadeinliftes. Hier ziehen wir dann unsere Skitouren-Felle auf und steigen gemütlich durch den winterlichen Wald hinauf zu unserem Stützpunkt, der wunderschön gelegenen, kleinen und ursprünglichen Stuibenhütte.
An der Hütte angekommen, richten wir uns zunächst einmal ein, bevor wir uns mit der Skitouren- und Sicherheitsausrüstung befassen. Ausserdem stehen heute noch die Spuranlage, Gehtechnik und Spitzkehren während einer Skitour auf dem Programm.
Nach dem sehr intensiven Vormittag stärken wir uns auf der gemütlichen Hütte. Der vor uns liegende Nachmittag mit der Lawinenverschüttetensuche, die natürlich auf keinem Skitourenkurs fehlen darf, ist noch einmal sehr intensiv und verlangt unsere ganze Konzentration. Der Umgang mit LVS-Ausrüstung ist natürlich für jeden Skitourengeher, Snowboarder, Schneeschuhgeher oder auch Eiskletterer der sich abseits der gesicherten Pisten bewegt ein absolutes Muss. Im Ernstfall entscheidet diese Ausrüstung und das persönliche Können über das eigene Leben oder das von guten Freunden.
Inhaltlich wird während des gesamten Skitourenkurses immer wieder der richtige Umgang mit LVS-Gerät, Sonde und Schaufel geübt um eventuell verschüttete Lawinenopfer zeitnah freizulegen – hier zählt jede Sekunde! Daher ist sowohl die Grobsuche und Nachbereichssuche mit dem LVS-Gerät, als auch das richtige Sondieren und der effiziente Umgang mit der Schaufel an diesem Nachmittag ein Schwerpunkt des Kurses.
Nach einem gemütlichen Abendessen und Plausch mit dem Hüttenwirt, steht uns noch ein kleiner, aber sehr wichtiger Theorieteil bevor. Wir sehen uns den Lawinenlagebericht einmal penibel genau an und sind wirklich überrascht, welche Detailinformationen er noch für uns bereithält mit denen wir vor dem Kurs noch nichts anfangen konnten. Im Anschluss planen wir unsere Tour für den nächsten Tag und werten mit Hilfe der Karte und des Lawinenlageberichts eventuelle Gefahrenstellen aus. Auch diese Theorie darf in keinem Skitourenkurs fehlen, da Sie die Teilnehmer dazu befähigt nach dem Kurs auch eigenständig einfache Skitouren zu planen und vorzubereiten.
Bei einem gemütlichen Hüttenabend lassen wir den Abend ausklingen und freuen uns auf den anstehenden Tourentag an dem wir unser erlerntes Wissen anwenden können.
2.Tag an der Stuibenhütte – herrliche Skitour im Gebirge
Für den zweiten Tag des Skitourenkurses an der Stuibenhütte steht nun endlich unsere am Vorabend geplante und ausgearbeitete Skitour an. Nachdem wir uns den aktuellen Lawinenlagebericht genau angesehen und einen erneuten Abgleich auf weitere Gefahrenstellen durchgeführt haben, geht es nun endlich los in die wunderschöne Winterlandschaft rund um die Stuibenhütte.
Eingerahmt von Alpspitze, Partenkirchner Dreitorspitze und weiteren wunderschönen Gipfeln und Graten ziehen wir unsere Tourenski durch den (hoffentlich) unverspurten Tiefschnee.
Wir erlernen und üben das Einschätzen von Hängen, sowohl hinsichtlich ihrer Hangneigung wie auch ihrer Hangexposition. Wir erörtern gemeinsam Lawinen-Warnzeichen, die uns die Natur zu erkennen gibt und versuchen Gefahrenstellen ausfindig zu machen, die auf der Karte so noch nicht erkennbar gewesen sind. So bewegen wir uns gemütlich aber kontinuierlich durch herrlich verschneite Gebirgslandschaft und besteigen einen Gipfel rund um die Stuibenhütte.
Während und auch nach unserer Skitour gibt uns dieser Tag noch einmal die Möglichkeit über ungeklärte Fragen mit dem Bergführer zu sprechen. Nach einer rauschenden Abfahrt, die uns viel zu kurz vorkommt, geniessen wir die Sonne auf der schönen Terasse der Stuibenhütte.
Gemächlich, aber dennoch rechtzeitig um den letzten Schlepplift am Bernadein noch zu erreichen, machen wir uns auf den Rückweg ins Skigebiet und fahren über Pisten wieder ins Tal. Ein sehr erlebnis- und lehrreiches Wochenende neigt sich ganz langsam dem Ende entgegen. Guten Gewissens können wir nun unsere erste eigene Skitour planen. Damit steht dann vielen weiteren wunderschönen Skitouren in den Bergen nichts mehr im Wege.
Skitourenkurse am Kreuzeckhaus
Optimale Infrastruktur für Skitourenkurse am Kreuzeckhaus
Das Kreuzeck befindet sich inmitten einer optimalen Infrastruktur des Classic-Skigebiets in Garmisch-Partenkirchen. Vor der hier ausgetragenen Ski-Weltmeisterschaft in 2011 wurden viele Anlagen modernisiert. Dieses Skigebiet stellt somit das Größte in Deutschland dar und schafft dank seiner Verbindungen zwischen Hausberg, Kreuzeck und Alspitze ein abwechslungsreiches Ski- und Freeride-Gebiet mit über 40 Pistenkilometern.
Jedes Jahr findet hier auch das sehr bekannte Kandahar-Rennen statt, welches sogar für die besten Skifahrer der Welt eine Herausforderung darstellt. In kurzer Zeit kann man aber auch den Skitrubel hinter sich lassen und befindet sich in ruhigeren Gegenden, wie z.B. dem Stuiben- oder Bernadeiengebiet. Dieses ungesicherte Skigelände stellt ein optimales Übungsgelände für unsere Skitourenkurse dar.
Auch für Liebhaber von rassigen Pulverabfahrten hat das Gebiet um die Alpspitze einige rassige Freerideabfahrten zu bieten. Unter dem Bernadeinkopf kommen Powderfreaks auf ihre Kosten und im Hochalmbereich lassen sich ebefalls ein paar Tiefschneeschwünge ziehen. Als Zugabe gibt es das atemberaubende Panorama der Alpspitze mit gigantischen Blick auf das Wettersteinmassiv.
Für unseren Skitourenkurs am Kreuzeckhaus, treffen wir uns zunächst an der Talstation der Kreuzeckbahn. Nach einem kurzen Ausrüstungscheck nehmen wir die nächste Gondel, die uns direkt neben unserem Stützpunkt, dem Kreuzeckhaus, freigibt und wir somit unser zusätzliches Gepäck nur ein paar Meter tragen müssen. Oben angekommen beziehen wir zunächst unsere Zimmer bevor wir uns winterfest anziehen und mit den ersten Inhalten des Skitourenkurses beginnen.
Skitourenkurs bedeutet für uns „verstehen, intensiv üben, verinnerlichen“
Zunächst steht eine kurze Einweisung in die Skitouren- und Sicherheitsausrüstung an, sowie die Vermittlung von Aufstiegstechnik, Spitzkehren und korrekter Spuranlage.
Nach einem leckeren Mittagessen auf der Kreuzeckhütte geht es frisch gestärkt in die zweite Tageshälfte. Eine intensive Schulung im Umgang mit der oft lebensrettenden LVS-Ausrüstung hilft uns zu verstehen, weshalb es wichtig ist, dass jeder in der Skitouren-Gruppe dies beherrschen muss. Großes Augenmerk legen wir hier neben dem Üben mit dem LVS-Gerät, auch auf den richtigen Umgang mit der Sonde und dem anschließenden schnellen und effizienten Freilegen der verschütteten Person mit der Lawinenschaufel. Hat man dieses Wissen und den Umgang mit der Ausrüstung verinnerlicht, kann man dadurch im Ernstfall Freunden oder Familienangehörigen das Leben retten. Dieses Training der Lawinen-Verschütteten-Suche lässt sich hervorragend in eine kürzere Skitour einbauen.
Nach der Rückkehr an der Hütte lassen wir das Erlebte bei einem gemütlichen Abendessen etwas sacken und nutzen den restlichen Abend für eine umfassende Planung unserer Skitour am nächsten Tag. Der Abend gibt uns darüber hinaus noch Zeit über ungeklärte Fragen des heutigen Tages zu sprechen und eventuelle Unklarheiten auszuräumen.
Der zweite Tag steht ganz unter dem Motto „erlerntes praktisch Anwenden, vertiefen und verinnerlichen“. Nach einem letzten Check des Lawinenlageberichts und Besprechung der dort angegebenen Gefahrenbereiche, machen wir uns in tief verschneiter Landschaft auf den Weg und erklimmen einen leichten bis mittelschweren Skitourenberg.
Wir setzen in „rollender“ Tourenplanung unser erlerntes Wissen ein und üben unterwegs immer wieder das Einschätzen von Hängen, das Erkennen von Gefahrenmustern, sowie Aufstiegs- und Abstiegstechniken. Nach einer berauschenden Abfahrt, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht, lassen wir den Nachmittag noch bei einer gemütlichen Feierabendhalbe ausklingen. Am Abend können wir auf ein ereignisreiches Wochenende zurückblicken, bei dem wir viel gelernt haben.
Skitourenwoche auf der Heidelberger Hütte
Skitourenurlaub mit Lerneffekt und jede Menge Powder
Wem ein Skitouren-Wochenende zu kurz ist und für alle, die tiefer in die Materie des Skitourengehens eintauchen möchten, ist dieser einwöchige Skitourenkurs auf der Heidelberger Hütte genau richtig. Sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Wintersportler, werden bei diesem Kurs voll auf ihre Kosten kommen.
Die Heidelberger Hütte ist ein idealer Stützpunkt für diese Skitourenwoche! Hier ist die Tourenauswahl schier endlos und mit Sicherheit für jeden was dabei. Wir treffen uns in Ischgl und werden vom Shuttle der Heidelberger Hütte zu dieser hinaufgefahren. Nachdem wir unser Gepäck deponiert und die Zimmer bezogen haben starten wir zu einer ersten, kurzen Eingeh-Skitour. Den späten Nachmittag und Abend verbringen wir gemütlich auf der Hütte, lernen uns kennen und erhalten einen ersten theoretischen Einblick in die Lawinenkunde.
Die folgenden 4 Tage werden je nach Verhältnissen und Wetterlage gestaltet. So steht eine Einweisung in Skitouren- und Sicherheitsausrüstung an. Außerdem üben wir uns ausgiebig in der Aufstiegstechnik und verbessern unser skifahrerisches Können im Tiefschnee. Besonderes Augenmerk legen wir auch bei diesem Kurs wieder auf die Lawinenverschüttetensuche. So werden wir wieder intensiv mit LVS-Gerät nach Verschütteten suchen und auch dem Umgang mit Schaufel und Sonde besondere Beachtung schenken.
Eine Woche Skitourenkurs – bereit für Größeres!
Noch Intensiver als bei unseren anderen Kursen haben wir hier natürlich Zeit uns mit der allgemeinen Lawinenkunde zu beschäftigen. So wird ein tieferer Einblick in dieses komplexe Thema gegeben. Auch werden wir wieder die Auswertung und Anwendung des Lawinenlageberichts intensiv üben.
Neben diesen praktischen und theoretischen Ausbildungspunkten, kommt natürlich die Bewegung in den verschneiten Bergen während dieser Zeit nicht zu kurz. Alle diese Ausbildungsthemen lassen sich nämlich hervorragend direkt im Gelände üben.
Während der Tour haben wir viele Möglichkeiten uns Tipps von unserem Bergführer zu holen und auch über einzelne Hänge und Gefahreneinschätzung zu sprechen. Selbstverständlich wird hier auch das eine oder andere Schneeprofil gegraben werden und wir haben so die Möglichkeit einen direkten Einblick in den Schneedeckenaufbau zu erhalten. Die Abende verbringen wir in gemütlicher Gesellschaft und leckeren Essen auf der Hütte, wo sich sicher noch viele Möglichkeiten ergeben über noch ungeklärte Fragen zu sprechen.
Am letzten Tag steht noch eine kurze Skitour im Hüttengebiet auf dem Programm, bevor wir unsere Sachen packen und die Heimreise antreten müssen. Jedoch mit neuem Wissen und vielen Erfahrungen im Gepäck. Und der Gewissheit dass wir nun fit für kommende Skitouren sind.